Meine Linux-Schulung in 2003 mit dem Ziel die Level 1 und 2 für den „Linux Professional Institute Certified“ LPIC zu erreichen hatte seinerzeit schon ein sehr weites Spektrum an Themen im Zusammenhang mit dem Betrieb von Linux-Servern und PCs abgedeckt.
Vormittags gab es Frontal-Unterricht aus dem Lehrbuch durch den Dozenten, Nachmittags sollten dann zu den Themen in Gruppen Projekte umgesetzt werden. Alles in Allem eine gute Sache. Was einigen Teilnehmern und mir jedoch irgendwie fehlte, war ein übergeordnetes Ziel für die einzelnen Themen. So wurde z.B. ein Webserver aufgesetzt, der unter http://webserver.local „Hallo Welt!“ für alle Teilnehmer anzeigen konnte, und dann war das Thema schon wieder erledigt. Oder man konnte irgendwann das seinerzeit sehr beliebte „Outlook-Express“ an http://pop3-server.local im Seminarraum anmelden und „root“ eine E-Mail schicken und das Thema E-Mail-Server unter Linux war damit dann auch schon wieder durch und erledigt.
So kam es, dass zwei weitere Teilnehmer und ich uns zusammengetan hatten um gemeinsam bei 1&1 einen dedizierten Linux-Server mit eigener öffentlicher IP + der Domain help-it.org zu mieten um damit die Möglichkeiten, die ein User-Help-Desk zur Verfügung haben sollte mit Linux und Open-Source-Software darzustellen.
Der Help-It.org-Server der 1. Stunde beherrschte am Anfang schon folgende Fähigkeiten:
- Webserver ( Apache )
- Mailserver ( Postfix )
- Webmail ( SquirrelMail )
- VPN-Server für Windows und Linux-Clients ( PopTop )
- VoIP-Server ( Teamspeak )
- Fileserver für Windows ( SAMBA )
- Portal/CMS ( Joomla )
- Fernwartung über MS Netmeeting© (nicht Open_Source) und VNC
Aus beruflichen Gründen hat sich die Gruppe der Help-It-Org „Gründer“ allerdings bald wieder zerstreut und am Ende bleib nur noch ich übrig.
Aus Kostengründen wurde dann auch irgendwann aus dem dedizierten „baremetal“-Server (eigene echte Hardware) ein sogenannter V-Server (virtualisierter Server) und das freie Tool „Teamspeak“, wurde durch die OpenSource-Telefonanlagen-Software „Asterisk“ abgelöst.
Hauptberuflich wurde ich im Anschluß an die Linux-Schulung von der T-Systems in Krefeld in den User-Help-Desk für die Lufthansa-Passage AG übernommen. Während dieser Zeit bekam ich einen sehr tiefen Einblick in den Betrieb einer weltumspannenden IT-Infrastruktur. Nebenher hatte ich bis ca. 2008 auch ein Gewerbe angemeldet und sogar mit meiner Help-IT-Live-CD (siehe Help-It.org Fernwartung) und meinem Mailserver Geld verdient. Für eine hauptberufliche selbständige Tätigkeit hätte es aber nicht gelangt.
Nicht von der Hand zu weisen ist aber die Tatsache, dass Help-It.org u.a. auch einmal als Referenz für die Anerkennung meine Skills in Sachen Linux und Open-Source zur Geltung kam und mich im August 2010 als Support-Engineer in den 2.-Level-Support der S&N AG nach Paderborn führte. Leider führte das allerdings auch dazu, das der 1-Mann-Betrieb von Help-It.org restlos zum erliegen kam.
Die Vision hinter Help-It.org motiviert mich allerdings immer noch. Es wäre eine gute Sache, wenn es irgendwann genau so selbstverständlich werden würde, einfach Help-It anzurufen, wie zu „googeln“. Der eigentliche bisherige Erfolg und nachweisliche gute Zweck von Help-It.org aber war bisher „nur“, dass es mir vor allem als Referenz-Objekt gedient hat. Das übergeordnete Ziel „Ein User-Help-Desk in der Cloud“ zu sein schaffte dabei immerhin den Anreiz sich in die einzelnen Komponenten auch über „Hallo Welt!“ hinaus einzuarbeiten.
Aktuell nehme ich mir die Zeit Help-It.org technisch wieder auf einen aktuellen Stand zu bringen. So wurde jetzt der PopTop PPTP-VPN-Server durch ein Strongswan IPSEC-Gateway abgelöst. Als Web-Portal wurde „Joomla“ durch „WordPress“ ersetzt. Die größte Errungenschaft für mich ist bisher jedoch die Einführung der Groupware „Open-Xchange“, die auch von 1&1, GMX und Web.de als E-Mail-Web-Client eingesetzt wird.
Open-Xchange (OX) kommt schon seit ca 2005 bei Help-It.org zum Einsatz und hat hier seitdem alle Entwicklungsstufen dieser Software mitgemacht. Die Auseinandersetzung mit OX hat auch für die letzten 7 Jahre meiner beruflichen Entwicklung viel an Erfahrung im Zusammenhang mit dem Betrieb von JAVA-basierten Application-Servern auf virtualisierten Linux-Servern gebracht.
Eher nebenberuflich ist die Funktion: Fernwartung von Betriebssystemen per LIVE-CD/USB-Stick. Auch die Help-It-CD wurde inzwischen durch ein von mir angepasstes x64-Linux-Mint-Live-Iso gerade erst neu umgesetzt. Help-It-Live wäre zum Beispiel ein Aspekt des Projekts dass ich aktuell schon unmittelbar jedem Interessierten zum Testen in die Hand geben könnte, wobei der Gebrauch dieses ISO-Images nur auf eigene Gefahr und Gewähr erfolgen darf.